Geschenk des Bildhauers für die Gemeinde Neuenhagen zum 775. Jahrestag der Ortsgründung

„Generationenpyramide" zum 775. Jubiläum der Gemeinde Neuenhagen bei Berlin

Sehr geehrte Damen und Herren,

im Jahr 2005 feiert die Gemeinde Neuenhagen bei Berlin ihr 775. Jubiläum. Der Neuenhagener Bildhauer Wolfgang Anlauf hat der Gemeinde aus diesem Anlass den Vorschlag unterbreitet, ein bleibendes Kunstwerk zu schaffen, das zum einen auch künftig an unser Jubiläum erinnern soll, das zum anderen die Einzigartigkeit unseres Ortes darstellen soll. Er hat dazu die „Generationenpyramide" entworfen, die er der Gemeinde im nächsten Jahr zum Geschenk machen möchte. In einer Gemeinde, in der zum einen 25 Prozent der Bevölkerung im Seniorenalter ist, in der aber auch ein stetiger Zuzug junger Familien zu verzeichnen ist, verfügt ein solches Kunstwerk über eine hohe Symbolkraft. Daher freuen wir uns sehr über das Angebot von Wolfgang Anlauf und begrüßen sein Vorhaben.

Bei der Realisierung ist Wolfgang Anlauf jedoch auf Ihre Unterstützung angewiesen. Deshalb bitten wir Sie sehr herzlich, uns bzw. dem Künstler als Sponsoren hilfreich zur Seite zu stehen. Kunst im öffentlichen Raum schafft nicht nur ein positives Lebensgefühl für unsere Bürger, sondern zeigt zugleich unser Bestreben um eine kulturvolle Lebensweise und einen kulturvollen Umgang miteinander. Die „Generationenpyramide" von Wolfgang Anlauf verkörpert all dies - Sie können als Sponsor Teil dieses Vorhabens sein.

Mit freundlichen Grüßen

gez. Jürgen Henze



 

MOZ Freitag, 22. Oktober 2004

Märkisches Echo

 

Ein Kunstwerk als Geschenk zum 775.

Wolfgang Anlauf will seine Gemeinde Neuenhagen verschönern

 

Von IRINA VOIGT

 

Neuenhagen (MOZ) In Neuenhagen wohnen viele Künstler, Bildhauer, Schauspieler, Schriftsteller und Musiker. Sie sind Meister Ihres Fachs. Aber nicht viele tun über ihr Berufsleben hinaus auch etwas für ihre Heimatgemeinde, engagieren sich in Neuenhagen. So fällt es auf, dass es in der Gemeinde eigentlich kein Kunstwerk auf einem öffentlichen Platz gibt, das von einem Neuenhagener geschaffen wurde. Das soll sich ändern.

 

Kunst ist teuer. Gute Kunst erst recht. Die Gemeinden der Gegenwart haben wahrhaftig dringende Sorgen, mit dem Geld für Pflichtaufgaben zurechtzukommen, als dass sie es sich leisten könnten, Tausende Euro für ein gestaltendes Kunstwerk auf einem öffentlichen Platz auszugeben. Das ist auch in Neuenhagen nicht anders.

 

Hier, in der Randgemeinde von Berlin, leben seit jeher viele Künstler. Sie tragen sehr wohl den Namen der Gemeinde in die weite Welt hinaus, wenn sie im In- und Ausland ausstellen, aber .In- die Nachbarn, sehen wenig von ihren Werken.

Wolfgang Anlauf, Bildhauer und seit 1993 in Neuenhagen lebend, ist das auch aufgefallen. Er hatte sich schon erfolgreich bei einem von der Kommunalen Entwicklungsgesellschaft Neuenhagen initiierten Wettbewerb für ein Kunstwerk auf dem Schäferplatz beteiligt und dort für ein stilvolles Wandbild mit Schaf und Schäfer gesorgt. Aber das ist ihm zu wenig.

Er will den Neuenhagenern zum 775, Geburtstag der Gemeinde im kommenden Jahr ein richtiges Kunstwerk schenken (MOZ berichtete). „Ich möchte meinem Wohn- und Arbeitsort ein bisschen Schönheit und etwas zum Anschauen schenken", sagt er. Es gehöre für ihn zum Leben dazu, eine schöne Umgebung auch mit „selbst geschöpften Dingen" zu ergänzen. Die von ihm entworfene Generationspyramide, deren Modell man sich beim Bürgermeister im Rathaus ansehen kann, könnte er sich am passendsten im Park gegenüber dem Bahnhof vorstellen. Das erklärte der Künstler dem Bürgermeister Jürgen Henze. Der wartet seinerseits mit einem anderen Standortvorschlag auf, da er die Bedenken der Ge-meindevertreter im Ohr hatte, die symbolische Blutbuche genau an dieser Stelle zu erhalten.

„Wir betreiben intensiv die Vorbereitungen zur Bahnhofsumgestaltung", sagte Henze. Dann würden sich ganz neue Plätze und Sichtachsen ergeben, wenn erst einmal die alten maroden Bahnhofsgebäude und anklebenden Schuppen verschwunden seien. Allerdings gingen im November ersteinmal die Bewilligungen für Fördermittel in die heiße Phase. Danach würden die Planungen beginnen können. Einen Termin für den Beginn der Bauarbeiten oder gar die Fertigstellung des neuen Bahnhofsensembles und dessen Umgebung sei aber noch lange nicht in Sicht.

Für den Künstler, der sein Geschenk natürlich pünktlich zum Geburtstag übergeben möchte, wäre ein neuer Standort für das Werk noch ernsthaft zu bedenken.

 

(Abschrift S. Gd.)